Verleihung “Blauer Engel-Preis”

Produkte, die den Blauen Engel tragen, sind nicht frei von ökologischen und gesundheitlichen Risiken. Sowohl die Druckertechnologie an sich als auch die Art und Weise ihres Gebrauchs kann Risiken bergen. Ein falscher Einsatz der Drucker kann die Gesundheitsrisiken der Druckertechnologie womöglich sogar verstärken.

Es gehört allerdings ebenso zum aktuellen Wissensstand, dass 1) die uns bekannten Studien nicht alle Bedingungen und Besonderheiten abbilden, die bei der alltäglichen Nutzung von Laserdruckern vorkommen können; 2) die Partikel der Druckeremissionen je nach Gerät und Material unterschiedliche chemische Eigenschaften haben und ihre toxische Wirkung bis heute nicht vollständig geklärt werden konnte; 3) Feinstäube unterschiedlicher Art sich unter Umständen negativ auf die menschliche Gesundheit auswirken. Umso wichtiger ist es, die Emission von Feinstaub in der Umgebungsluft so gering wie möglich zu halten. Neben dem ausreichenden und regelmäßigem Lüften von Innenräumen ist es dahr wichtig, Gegenstände, die Emissionen verursachen, so zu konstruieren und so einzusetzen, dass sie möglichst wenig Partikel emittieren.

Beim Gebrauch von Druckern sind deshalb wichtige Regeln zu beachten: Sie sollten immer in Räumen aufgestellt werden, sie sich gut und schnell lüften lassen. Niemals sollten sie in Schlaf- oder Kinderzimmern stehen. Dies gilt auch für Geräte mit dem blauen Engel. In Büroräumen sollen größere, netzwerkfähige Gruppenarbeitsdrucker oder Kopiergeräte nicht unmittelbar am Arbeitsplatz stehen, sondern möglichst in separaten Räumen betrieben werden, die sich gut lüften lassen. Insbesondere Menschen, die in ihrem Alltag häufig mit Druckern und Kopiergeräten zu tun haben, sollten diese und weitere Nutzerhinweise in den Bedienungsanleitungen beachten.

Diskutiert wird in der Öffentlichkeit, ob sich die Emissionen aus Laserdruckern zusätzlich durch Filter minimieren lassen, die man nachträglich an die Drucker anbringt. Auch diese Filter hat das UBA untersucht. Demnach sind zwar einige Filtersysteme (Filter mit Aktivkohleadsorbens) in der Lage, Partikelemissionen, inklusive Ultrafeinpartikel im Abluftstrom zurückzuhalten. Die Filter können den Betrieb der Drucker aber beeinträchtigen. Sie können den Abluftstrom blockieren oder die Geräte heiß laufen lassen. Filter ohne Aktivkohle waren bei den Messungen nur bedingt bis kaum wirksam. Alle Ergebnisse sind publiziert. Sinnvoll erscheint aus Sicht des UBA nicht die nachträgliche Filteranbringen, sondern der direkte Einbau von Filtern im Druckgerät bei der Herstellung des Gerätes.

Herausgeber: Umweltbundesamt, Dessau-Roßlau, Januar 2015